Ziel der Veranstaltung sollte es sein, den ÖBB und dem BMK klare Handlungsschwerpunkte mitzugeben, die realistisch umsetzbar sind.

Gemäß dem bisherigen Stand der Forschung im Bereich der Verkehrswissenschaft, sollte es nicht die Aufgabe der Schiene sein, gegenüber dem Flugverkehr (Kurzstrecken) konkurrenzfähig zu werden. Vielmehr sollten ordnungs- und steuerpolitische Push-Maßnahmen im Flugverkehr gesetzt werden, um das Fliegen unattraktiver zu machen. Zusätzliche Hochleistungsstrecken in Österreich an jenen Relationen, die bereits gegenüber dem PKW konkurrenzfähig sind, kann man daher aus verkehrswissenschaftlicher Perspektive heraus schwer argumentieren. Vielmehr besteht die Gefahr zusätzlichen Verkehr zu induzieren, indem sich Fahrzeiten zwischen großen Städten weiter verkürzen.

Jahr 2018: rund 83 Milliarden MIV Personenkilometer
Jahr 2019: rund 13,35 Milliarden Bahn Personenkilometer
Jahr 2019: rund 5,18 Milliarden Flug Personenkilometer, berechnet aus 36,2 Mio Passagieren mal durchschnittliche Flugdistanz (Österreich Anteil) von die 10 stärksten Destinationen 2018.
Quelle Air travel vs… Graphic: Bartz/Stockmar, CC BY-NC-ND 3.0



In weiterer Folge werden drei wesentliche Handlungsfelder für die ÖBB und das BMK identifiziert:

  • KNA-Ergebnis nicht als alleiniges Kriterium für die Projektauswahl und Priorisierung heranziehen
    (Ein Projekt mit hohem Kosten-Nutzen-Verhältnis kann aus verkehrswissenschaftlicher Sicht zu einer Verfehlung der Ziele der Verkehrsvermeidung und Verkehrsverlagerung führen, wenn mehr Verkehr durch Fahrzeitverkürzungen induziert wird.)
  • Neue Hochleistungsstrecken und lange Tunnelabschnitte überdenken
    (In der Bauphase solcher Projekte wird ein hohes Maß an Treibhausgasen freigesetzt. Alternativvarianten wie z.B. ein oberirdischer Bestandsausbau sollte stärker in Betracht gezogen werden – auch wenn die Fahrzeit minimal höher ausfällt.)
  • Ausweitung der Untersuchungen auch auf den Regionalverkehr
    (Im Zielnetz 2040 wurde der Fokus auf das Hauptstreckennetz gelegt. Doch auch eine bundesweite Zielformulierung für Strecken des Regionalverkehrs wie ÖBB-Nebenbahnen, Privatbahnen und Strecken ohne Personenverkehr erscheint zielführend, um ungenutzte Potenziale zu nützen und häufig gegenüber dem PKW nicht konkurrenzfähige Strecken zu attraktivieren.)

Anonymen Bürgerinnen Beitrag

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